Aktionen/Rückblicke von 2025

Kurzansprache am Kunigundentag 01.03.2025 in St. Magdalena 

 

Wie ist der Zusammenhang zwischen Kunigundentag – und katholischem deutschen Frauenbund? 

 

1. Die Heilige Kunigunde

  • geboren 980 in Luxemburg
  • heiratete Herzog Heinrich von Bayern
  • gründete mit ihm das Bistum Bamberg
  • wurde an der Seite ihres Mannes 1014 im Petersdom zur Kaiserin gekrönt
  • gründete ein Kloster in Kaufungen, in dem sie nach dem Tod ihres Mannes als einfache Klosterschwester lebte und am am 03.03.1033 starb. 
 
Von ihr als Frau wird berichtet: sie war ihrem Mann ebenbürtige Partnerin, denn er vertraute ihr während seiner häufigen Reisen und Kriegszüge die Regierungsgeschäfte an, ebenso die Überwachung der Bauarbeiten an den Kirchen in Bamberg. Sie soll – nach der Überlieferung – klug, gerecht und auf Frieden bedacht gehandelt haben, immer das große Ganze im Blick und bei allen Schwierigkeiten fest im Glauben verwurzelt.
 
Wie Kunigunde von ihrem Mann in die öffentliche Arbeit gerufen wurde, so erging es auch den Frauen - in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts. Durch Veränderung der politischen Landschaft und die industrielle Revolution ergaben sich für viele Menschen Unsicherheiten und Ungerechtigkeiten. Die „Soziale Frage“ beschäftigte den Katholikentag von 1848. Die sog. Armenpflege hatten bis dahin ehrenamtliche Männer und Ordensleute organisiert. Nach Dürrejahren, Missernten, Seuchen und Naturkatastrophen stieg die Anzahl der Armen und Notleidenden aber derart an, dass in Deutschland ein Hilferuf erging: „ Frauen sollten …in Kindergärten, Waisenhäusern, Volksküchen und Krankenanstalten praktische soziale Arbeit leisten“. Die Notsituation war ohne Frauen nicht mehr zu bewältigen. Und so erfolgte ein Schritt der Frauen aus der alleinigen Familienarbeit in die Öffentlichkeit.
 
Es entstanden sozialpolitische Frauenverbände in vielen Städten. Christliche Frauen zogen nach.
 
1903 wurde der Katholische Frauenbund in Köln gegründet – um alle katholischen Frauenvereine zu vernetzen und Kräfte zu bündeln. Schon 1904 folgte eine Gründung eines Zweigvereins in Bamberg, auf hartnäckige Initiative des Würzburger Domkapitulars Dr.Dr. Karl Braun (späterer Bamberger Erzbischof).
 
Wo sahen sich die Frauen damals gebraucht?
Waisenpflege, Stellenvermittlung für Dienstmädchen, Mädchenhort, Frauen Armenpflege, Kurse in Säuglingspflege, um die hohe Kindersterblichkeit zu mindern, Mütterberatung, hauswirtschaftliche Ausbildung schulentlassener Mädchen, Nachhilfe, auch Petitionen an Stadtverwaltungen für bessere Bezahlung von Frauen, usw.
 
Wie ein guter Baum verzweigten sich die katholischen Frauenverbände durch immer neue Betätigungsfelder bis heute.
 
VERBINDUNG ZUM KUNIGUNDENTAG
03.März 1932: erstes Kunigundenfest in Bamberg - alle Zweigvereine des Bistums kommen zusammen und auch viele Geistliche.
„Was erwartet die heutige Welt von der katholischen Frau?“ – war z.B. ein Thema.
Ein zweites soll nicht verschwiegen werden: „Es gelte zusammen zu stehen im Kampfe gegen die immer mehr um sich greifende Gottlosenbewegung.“ formulierte der damalige geistliche Beirat Theodor Madlener.
„Ein Katholik kann kein Nationalsozialist sein.“
 
Nach der Machtergreifung 1933 musste der Frauenbund politisch schweigen und wirkte unter dem Schutz der deutschen Bischöfe sozial caritativ weiter. Seine religiösen Veranstaltungen und Versammlungen führte er still und heimlich durch. Während des Krieges bildete der KDFB die Frauen, die jetzt ohne Männer den Hof bewirtschaften mussten, in Landwirtschaft aus, es gab Kochkurse für sparsames Verwerten und Nähkurse für Aufarbeiten abgelegter Kleidung – ohne den KDFB wäre die Notlage vieler Menschen noch schlimmer gewesen.
 
1965 gestaltete man den ersten Kunigundentag als Frauentag unseres Bistums.
Heuer findet er am 8. März in Bamberg statt.
 
Am 03.03. 1980 kam der Diözesanvorsitzenden Kunigunde Kemmer der Gedanke, die Legende vom Ring der Hl. Kunigunde plastisch und kulinarisch umsetzen zu lassen.
Die Bäckerei Seel fertigte nach ihren Angaben aus dem Teig der Bamberger Hörnla die Form eines Ringes und so war der Kunigundenkringel erfunden, den Sie heute nach dem Gottesdienst erhalten.
 
Ich konnte Ihnen nur Blitzlichter bieten – doch ich hoffe, eine Parallele zwischen dem Wirken der Kaiserin Kunigunde und dem Wirken des Frauenbundes wurde erkennbar. 
 

Brigitte Kreppel, 2.Februar 2025

 

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